11. Dezember 2023

unfotoGEN oder foto-traumatisiert?

Geht’s dir auch manchmal so dass du ewig brauchst, um deine Urlaubsfotos zu bearbeiten um irgendwas damit zu machen? – Vor jetzt fast schon zwei Jahren war ich mit Lou ein paar Tage in Vendedig. Und ich hab bis jetzt gebraucht wenigstens eine Diashow damit zu erstellen. LOL. Hier sind ein paar Fotos. Ich versuch halt immer auch so ein bisschen ein Gefühl für die Orte zu vermitteln, die ich ablichte. So gut das halt geht wenn man nur ein paar Tage Zeit hat und dazwischen immer auf der Suche nach Pizza ist. Ich hoffe dass mir das hier gelungen ist.

Triggerwarnung (Kindheitstrauma – ich bin kein Experte und schreibe hier über ein Thema, das mich beschäftigt. Wenn du das Gefühl hast, dass das hier zu tief gehen könnte, dreh bitte ab)

Die meisten Menschen, mit denen ich über dieses Thema spreche, behaupten von sich selbst, unfotogen zu sein. Das erklären sie damit, dass sie sich auf Fotos nicht gefallen.

Auf allen Fotos? Nein. Wenn ich nämlich ein bisschen nachhake gefallen sich dann die meisten schon auf einigen Bildern, vor allem auf solchen, wo sich nicht bemerkt haben, dass sie fotografiert wurden.

Ich hab da so meine eigene Theorie dazu. Ich bin gespannt ob du da meiner Meinung bist.

Also erstens einmal, wenn du hier schon eine Zeit lang mitliest weißt du, dass es sowas wie ein unfoto-GEN nicht gibt. Wir werden nicht damit geboren. Das ist mehr so ein Gefühl, dass sich mit der Zeit entwickelt.

Wurdest du foto-traumatisiert?

Meine Theorie, die ich mir aus meinen eigenen Erfahrungen, Gesprächen mit Kundinnen, und Gesprächen mit Kolleginnen zusammengebastelt habe, ist folgende:

Wenn du eine Kamera auf dich gerichtet siehst, und es zieht sich alles in dir zusammen, dann hat das einen Grund. Und ich glaube folgenden:

Wir machen Fotos von unseren Kindern aus zwei Gründen (wahrscheinlich gibt’s mehr, aber lassen wir es mal so): wir wollen die Zeit einfrieren, indem wir Erinnerungen dokumentieren (aka Urlaubsfotos) – und wir wollen sehen, dass wir „gute“ Eltern sind. Und wie erkennt man das? Na wenn die Kinder ”glücklich“ dreinschauen.

Jetzt sind wir als Kinder fotografiert worden.

Irgendein Erwachsener hat uns irgendwo hingestellt, und wir haben freundlich dreinschauen müssen. Und wie gesagt, die ersten Jahre gelingt das meistens ganz gut. Nur irgendwann kamen dann vielleicht Momente, da wollten wir nicht. Und ich weiß nicht wie es dir ergangen ist, aber ich hatte als Kind nicht immer das Gefühl, eine Wahl zu haben.

So, also wir wollten nicht. Mussten uns aber trotzdem „dorthin“ stellen, und freundlich dreinschauen („Geh lach einmal!“). Eigentlich haben wir uns da aber komplett unwohl gefühlt. Und genau in diesen Momenten ist es passiert. In unserem Hirn haben wir das Fotografiert werden mit „Ich mag eigentlich nicht“ abgespeichert. Wir haben uns auf diesen Fotos nicht einmal gefallen – weil wir unbewusst an das Gefühl erinnert wurden, dass wir während der Aufnahme hatten.

Und jetzt hat sich das ja nicht nur einmal abgespielt, sondern immer wieder. Und durch diese Wiederholung wurde das Gefühl immer stärker. Und dann vergessen wir irgendwann, wo das überhaupt herkommt. Nur wenn wir jetzt eine Kamera sehen, zieht sich alles zusammen. Und Klick! Schon wieder ein Foto, auf dem wir uns nicht gefallen – wir sind wohl einfach unfotogen. Kann man halt nichts machen … oder doch?

Was kannst du jetzt machen um von „Ich bin so unfotogen“ zu „Ich schau gut aus auf Fotos!“ zu gelangen?

  1. Ich würde einmal darüber nachdenken, wo das Gefühl herkommt. Weil dann kann ich mich entscheiden, da was zu ändern.
  2. Ich würde seeeehr viele Selbstportraits von mir machen. Weil da hab ich die Kontrolle darüber, wie ich fotografiert werden will.
  3. Ich würde … wait for it … eine Portraitsession bei jemandem buchen, derdie sich genau mit solchen Themen beschäftigt *zwinker*

Danke für deine Zeit. Was meinst du, bin ich da was auf er Spur oder ist das totaler Blödsinn? Lass es mich wissen! Alles liebe, Konstantin

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