28. Januar 2020

Warum ich mich selber kaum bis gar nicht mehr schminke? – ein Beitrag von Julia Mikulitsch

Geht’s dir auch manchmal so dass du ewig brauchst, um deine Urlaubsfotos zu bearbeiten um irgendwas damit zu machen? – Vor jetzt fast schon zwei Jahren war ich mit Lou ein paar Tage in Vendedig. Und ich hab bis jetzt gebraucht wenigstens eine Diashow damit zu erstellen. LOL. Hier sind ein paar Fotos. Ich versuch halt immer auch so ein bisschen ein Gefühl für die Orte zu vermitteln, die ich ablichte. So gut das halt geht wenn man nur ein paar Tage Zeit hat und dazwischen immer auf der Suche nach Pizza ist. Ich hoffe dass mir das hier gelungen ist.

Ich habe verstanden, dass alles, was ich auf meine Haut gebe, in meinen Körper gelangt. Ok, das allein würde für Naturkosmetik sprechen, weil da sind ja nur „gute Sache drin“. Aber: nur weil etwas natürlich ist, heisst das nicht automatisch, dass es gut für meinen Körper ist.

Sobald ich etwas auf meine Haut gebe, das z.B. etwas abdecken soll (Make up) oder wo ich Farbe sehen möchte (Lidschatten, Blush) legt sich etwas über meine Haut und dem entsprechend über meine Poren.

Die Poren braucht die Haut aber um zu „atmen“, das heisst z.B. auch um sich selbst zu reinigen, das kann sie dann nicht oder nicht gut solang die Poren abgedeckt sind, was zu unreiner Haut führt.

Dann kommt noch dazu, dass man sich, wenn man sich schminkt, ja abends auch wieder abschminken sollte, dies wiederum trocknet die Haut aus, darum braucht man dann Cremen, um der Haut die verlorenen Feuchtigkeit wieder zurück zu geben.


Das Problem damit ist aber, dass unsere Haut eigentlich selbst dafür sorgen kann sich mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen, dass es nur tatsächlich so ist, dass unsre Haut „ merkt“, dass sie sich nicht mehr selbst darum kümmern muss und aufhört sich selbst mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen.

Ganz ehrlich, wenn ihr darüber nachdenkt: eure männlichen Freunde (die ja oft keine Cremen verwenden) – haben die viel trockenere Haut als ihr? – Und die verwenden oft nur Wasser ohne jegliche Seife oder Cremen für ihr Haut.

Das wären finde ich schon genug Gründe sich nicht regelmäßig zu schminken, aber ich hab noch einen…

Wenn ich mich täglich schminke, „gewöhne“ ich mich selbst an dieses gepimpte Gesicht und beginne, mein ungeschminktes Gesicht nicht mehr als ausreichend zu empfinden. Das alleine finde ich schon total schade!

Aber es ist natürlich auch so, dass sich meine Umgebung an dieses aufgehübschte Gesicht gewöhnt und beginnt, es als normal abzuspeichern. 

Wie oft ich von Kundinnen und Freundinnen schon gehört habe, dass sie schon versucht haben aufzuhören, sich täglich zu schminken, und dann von den Menschen um sich herum gehört haben, dass sie müde oder krank aussehen, weil diese Menschen vergessen haben, wie man „wirklich“ aussieht.

Ähnlich wie wenn du jemanden nur mit Brille kennst und dann siehst du ihn ohne Brille, diese Person ist dann nicht hässlich für dich, aber so ungewohnt, dass dein Gehirn eine Zeit braucht, um sich wieder daran zu gewöhnen.



Warum ich trotzdem Make up Artistin bin und meine Beruf liebe?



Weil es besondere Anlässe im Leben gibt, die an bestimmten Tagen stattfinden welche wir uns nicht aussuchen können und es für uns wichtig ist, an diesen Tagen auszusehen wie an unsren „besten“ Tagen: diese Tage, wo wir aus dem Bett steigen und uns toll finden, in den Spiegel schauen und vital und fit aussehen, wo die Haare von Anfang an perfekt fallen und wir uns über uns selber freuen!

Meiner Meinung nach ist DAS die Aufgabe von Make up: uns an den Tagen – wo wir aussehen wollen wie die beste Version VON UNS SELBST, aber es nun mal nicht ein solcher Tag ist – auszuhelfen.

Was denkst DU dazu? Schreib mir einen Kommentar.

2 Kommentare

  1. Ingrid Hahnl-Bichler

    Das ist der beste Artikel, den ich seit langem gelesen habe. Unterschreibe ihn mit jeder Herzfaser. Auch ich kenne den „Bist Du krank?“ „Nein. Ungeschminkt“ Dialog. Und ich bin es leid, mir ständig schmerzhaft an den Augenbrauen rumzureißen „weil dadurch der Blick viel offener wird“. Manchmal ja, aber nicht ständig. Mein Mann hat sich am Hochzeitstag aufrichtig bei meiner Visagistin bedankt, dass sie mich so schön gemacht hat. Es war ein besonderer Tag! Ich war glücklich. Und hatte 24 Stunden davor noch 38 Grad Fieber. Keiner hat’s gemerkt. Aber er wusste ja, wie ich um 7 Uhr früh noch ausgehen hatte 😉 Und ich erkannte das Gesicht im Spiegel nach 2 Stunden (Haare & Gesicht) Arbeit wieder als das: „Ja! Das bin ich an einem wirklich, wirklich guten Tag!“

    Antworten
  2. Dani S.

    Ich finde deine Sichtweise und Einstellung zu Make up wundervoll… mir geht es genau so! Ich werde auch gefragt ob ich krank bin oder warum ich so blass bin…🙈 Ich bin einfach nur ungeschminkt! Ich habe dadurch mehr Zeit in meinem Alltag und meiner Haut tut es auch gut, so wie du es schilderst!

    Sehr cool.

    Alles liebe! 🙂

    Antworten

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